Sexualität ist immer mehr als „nur“ Sex. Sexualität ist eingebettet in die Dynamik der Paarbeziehung. Guter Sex kann eine Partnerschaft fördern und stabilisieren, unbefriedigender Sex kann eine Beziehung zerstören.
Sexuelle Funktionsstörungen (Potenzschwächen, Eiaculatio praecox, dauerhafte sex. Unlust, etc.) müssen selbstverständlich medizinisch abgeklärt werden, aber in den meisten Fällen entsteht ein sexueller Mangel aus einer seelischen Bedürftigkeit:
“ Isolierte funktionelle Sexualstörungen gibt es im Grunde nicht, sie sind immer Symptome von Störungen des ganzen Menschen und seiner Beziehungen. Deshalb ist Sexualtherapie stets auch eine ganzheitliche Therapie. Vom Symptom „Sexualstörung“ können die Lebens-, Beziehungs- und Persönlichkeitsprobleme erfasst werden; deren Behandlung bringt dann auch in der Regel die sexuellen Symptome zum Verschwinden.“ (Hans-Joachim Maaz)
Beziehungslust und Körperlust gehören zusammen. Dauerhaft ist die eine Lust nicht von der anderen zu trennen. Und im Störungsfall gilt: Beziehungsunlust vertreibt die Körperlust und Körperunlust untergräbt die Beziehung. Im Rahmen einer Paartherapie sollten auch angst- und tabufreie Gespräche zum Thema Körperlust angestoßen werden. Die Reifung eines Paares ist ein umfassender Prozess und das wechselseitige Verstehen und Annehmen der sexuellen Bedürfnisse des Partners gehört dazu.